Kalte Hand

Während ich dort warte,
in der klammen Dunkelheit.
Such ich nach dem einen,
der mich von hier befreit.

Vor noch ein paar Tagen,
war die Welt noch voller Farben.
Doch was nützen alle bunten Dinge,
wenn sie in meinen Augen grau erscheinen.
Hier gibt es nichts, was mich noch hält,
ich seh‘ alles durch einen dicken Nebel,
alles, die ganze Welt.

Da bin ich nun, zwischen Hier und Dort,
warte auf den einen,
der mich von hier aus weiterführt,
an einen ort an den ich fliehen kann.

Durch ihn kann ich Glück erlangen,
was das Schicksal und das Leben
mir nicht bereit waren zu geben.
Nur eines musst ich tun.
Einen leeren Körper hier begraben
und mit meinem Geist von hinnen geh‘n.

Doch dies war kein großes Opfer
denn was hätt er mir genützt?
Mein Körper war alles, was mich noch bindet,
an diese Welt aus der ich fliehen will.
Drum lass ich ihn zurück,
sollen ihn die Maden verspeisen,
wie die Sehnsucht meine Sinne fraß.

Nun seh‘ ich dort,
meinen Erlöser erscheinen.
Auf einem weißen Pferd er kommt heran.
Ich sehe den, der Glück mir will bringen,
mit ihm werd ich gehen, von nun an.

Warum, frag ich mich,
trägt er eine Sense, eine Waffe,
wenn er doch nur Frieden bringt?
Warum ist sein Knochengrinsen eher traurig,
wenn er doch nur Glück verspricht?
Es ist schon grausam, wie die Menschen denken.
Geben ihrem wahren Retter eine tote Gestalt,
vermodert und alt.

Doch tief in meinem Geist,
weiß ich, dass er mich willkommen heißt.
Seine Hand streckt er mir entgegen,
endlich kann ich sie ergreifen.
Meine Trauer wird vergehen,
wenn ich seine Hand berühr‘.

Die kalte Hand des Todes,
hab ich nun ergriffen.
Indem ich sie fasse
entweicht mir nur,
ein leiser Seufzer der Erlösung…

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Wahre Liebe

Er war so wunderschön!
Hatte schwarze Augen,
weiße, zarte Haut,
blitzende Eckzähne,
wunderbar weiche Hände,
blutrote Lippen ...
Er kam um sie zu
Erlösen und zu
Seiner Braut zu nehmen,
wollte ihr Unsterblichkeit
schenken.
Sie sah die Qual hinter seinen
Augen nicht,
schmeckte nicht
das Verderben in seinen
Küssen,
spürte nicht die Kälte
in seinen Berührungen.
Aber vielleicht irre ich
Mich auch,
vielleicht war er glücklich
und mein Gefühl täuschte mich,
vielleicht waren seine Küsse
so süß wie der Duft der Rosen,
vielleicht waren seine Berührungen
heiß wie Feuer!
Ich werde nie die Antwort finden,
denn nun ist auch sie,
eine der Unsterblichen,
der Wunderschönen,
Perfekten, Lebewesen
Der Nacht.
Sie lieben sich noch immer,
und er schenkte ihr
ein neues Leben,
indem sie endlich
sie selbst sein konnte.
Sie leckten ihre Wunden,
tranken ihr Blut,
bewunderten die Sterne,
gingen zusammen durchs Feuer,
brachten um,
schenkten Leben,
liebten, hassten, GEMEINSAM.
Ich denke, ich habe mich
Geirrt, kann es mir nicht
Anders erklären,
wenn es nicht so wäre, wie sie sagt,
weshalb hätte ich dann den
gleichen Weg beschritten?
Den Weg der Unsterblichkeit,
der Perfektion,
der Herrlichkeit,
der Nacht?
Bin froh, dass ich ihn gewählt haben
Und nun bin auch ich eine von ihnen,
bin ein Lebewesen der Nacht,
das Leben nehmen, oder
schenken kann ...